20.09.2024 - Uganda

Medizinischer Einsatz von HOPE im Rhino Camp, Uganda

Innerhalb von 2 Tagen behandelte unser Team bis zu 400 Patienten. Doch die Unterstützung geht weiter.

„Vor ein paar Tagen war ich im Krankenhaus, konnte aber nicht behandelt werden, da ich das nötige Geld für die Medikamente nicht hatte. Und nun seid ihr von HOPE hier und ich kann mich behandeln lassen.“ Eine junge Frau berichtet von ihrer Freude und die notwenige Hilfe unseres medizinischen Einsatzes für die Menschen im Rhino Camp.
 


Am 13. und 14. August 2024 hatten wir die Gelegenheit, als Team von HOPE, einen medizinischen Einsatz im Rhino-Camp durchzuführen. Wir konnten vor Ort Medikamente kaufen und behandelten zusammen mit zwei Medizinstudenten an diesen beiden Tagen etwa 400 Patienten. Peter und Moses, die Medizinstudenten, die durch ein HOPE Patenprogramm schon früher unterstützt wurden, sind treue Begleiter und setzten den Einsatz in den folgenden Tagen fort. So können wie weiteren Patienten helfen.

Man teilte uns mit, dass die drei häufigsten Diagnosen in Norduganda Malaria, Typhus und Magengeschwüre sind. Viele Patienten klagten über Kopfschmerzen, Fieber und Sodbrennen.

Malaria ist eine Krankheit, die durch Mückenstiche übertragen wird und in tropischen Ländern weit verbreitet ist. Die Symptome umfassen Kopfschmerzen, Fieber, Gliederschmerzen und allgemeines Unwohlsein. Wir konnten die Betroffenen mit dem Medikament „D-Artepp“ behandeln, das über drei Tage eingenommen wird. Zur Vorbeugung wäre es wichtig, dass die Menschen unter Moskitonetzen schlafen, insbesondere schwangere Frauen, da eine Malariainfektion schwere Schäden für das ungeborene Kind verursachen kann.

Typhus wird über verunreinigte Nahrungsmittel oder Wasser übertragen und hat ähnliche Symptome wie Malaria, allerdings sind die Kopfschmerzen konstant und das Fieber steigt täglich an. Typhus wird mit Ciprofloxacin behandelt. Gute Handhygiene und der Zugang zu sauberem Trinkwasser können die Krankheit verhindern.

Magengeschwüre sind ebenfalls ein häufiges Problem. Viele Patienten klagten über "Herzschmerzen", was sich meist als Sodbrennen herausstellte. Sie wurden mit Antibiotika behandelt, was jedoch aufgrund der wiederholten Verabreichung langfristig problematisch ist. Flüssigkeitszufuhr, insbesondere vor den Mahlzeiten, kann die Beschwerden lindern. Auch unregelmäßige Mahlzeiten und die fettreiche Zubereitung von Speisen könnten zur Entstehung dieser Beschwerden beitragen. Eine alternative Behandlung mit Aloe Vera ist möglich, da die Pflanze im Camp angebaut wird.

Viele Kinder litten an Atemwegsinfektionen, die wir mit Amoxicillin behandelten, obwohl möglicherweise nicht immer Antibiotika erforderlich waren. Auch Patienten mit Syphilis wurden diagnostiziert, allerdings konnten wir aufgrund fehlender Medikamente keine Behandlung anbieten. Bei einer Frau bestand der Verdacht auf Prostitution als mögliche Ursache für die Verbreitung der Krankheit.

Zudem behandelten wir Patienten mit Harnwegsinfektionen, Windpocken und Hautpilzinfektionen wie Ringelflechte. Kinder mit Wurmbefall konnten wir mit einer Einzeldosis Albendazol behandeln.

Schwangere Frauen erhielten von uns auch ein Geburtspaket. Glücklicherweise haben sie die Möglichkeit, zur Entbindung ins nächste Krankenhaus nach Arua zu gehen. Dafür müssen sie jedoch ein solches Geburtspaket und sterile Handschuhe mitbringen. Viele Frauen können jedoch nicht ins Krankenhaus, sondern bringen ihr Kind daheim meist selbst auf die Welt. Für sie ist ein solches Geburtspaket essenziel. Wir möchten die Verteilung der Geburtspakete gerne fortführen. Lesen Sie gerne HIER mehr zu dieser Aktion.

 

Abends trafen wir uns regelmäßig mit jungen Frauen. Eine der Teenagerinnen erzählte uns, dass sie den medizinischen Einsatz als eine Gebetserhörung ansieht, da sie einige Tage zuvor in einer Klinik gewesen war, aber nicht genug Geld hatte, um die verschriebenen Medikamente zu kaufen. Bei uns konnte sie die notwendige Behandlung erhalten.

 

„Ich bin dankbar, dass ich diesen Einsatz miterleben durfte, obwohl er nur einen kleinen Einblick in das Gesundheitssystem Ugandas bot. Es gibt vermutlich eine hohe Dunkelziffer an Geschlechtskrankheiten wie HIV, Syphilis, Chlamydien und Gonorrhö. Aufklärung über diese Krankheiten und die Prävention, insbesondere die Treue zum Partner, sind in dieser Region von großer Bedeutung.

Insgesamt denke ich, dass durch umfassende Aufklärung, das Verwenden von Moskitonetzen, den Zugang zu Seife und sauberem Wasser sowie eine ausgewogene Ernährung viele Krankheiten vermieden werden könnten. Ein weiteres Problem sehe ich in der übermäßigen Einnahme von Antibiotika, obwohl es oft auch andere Behandlungsmöglichkeiten gibt. Von den 14 verfügbaren Medikamenten waren 8 Antibiotika.“
So das Resumè von Susan Hatton, zuständige Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin des medizinischen Einsatzes.

 

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